Gedanken zum 9. November – einem geschichtsträchtigen Datum für alle Deutschen

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Es gibt wohl kein anderes Datum innerhalb der deutschen Geschichte des einundzwanzigsten Jahrhunderts, das derart emotional besetzt ist und gleichzeitig bis in die Gegenwart hinein Anlass zu kontroversen Diskussionen gegeben hat wie das des 9. Novembers.

Im Jahre 1918 war der neunte November der Tag der Novemberrevolution, Phillip Scheidemann (MSPD) ruft die Deutsche Republik aus und verkündet von einem Fenster des Reichstagsgebäudes offiziell das Ende des Deutschen Reichs. Nur wenige Stunden später proklamierte Karl Liebknecht (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD bzw. Spartakusbund) von einem Balkon des Berliner Stadtschlosses die „freie sozialistische Republik“. Drei Tage später wurde erstmalig in Deutschland das Wahlrecht für Frauen eingeführt.

Im Jahre 1938 ist der neunte November ein Tag, der wohl zu den dunkelsten Kapiteln der deutschen Geschichte überhaupt zu zählen ist, es ist der Tag der Reichspogromnacht. In der Nacht zum zehnten Oktober wurde die Mehrzahl der in Deutschland noch bestehenden 400 Synagogen verwüstet und in Brand gesteckt, jüdische Friedhöfe wurden geschändet und zahlreiche Wohnungen und Geschäfte jüdischer Mitbürger wurden zerstört und geplündert. Es war der vorläufige Höhepunkt einer bis heute beschämenden und verstörenden, in der deutschen Geschichte bis dato beispiellosen Entwicklung, die letztlich im Völkermord an den Juden in Deutschland und Europa gipfelte.

Im Jahre 1989 fragt ein italienischer Journalist in einer Pressekonferenz Günter Schabowski (SED), nach den neuen Reiseregelungen der DDR. Er antwortet: „Ständige Ausreisen können über alle Grenzübergangsstellen der DDR zur BRD beziehungsweise zu West-Berlin erfolgen.“ Sein bekannteres Zitat lautet jedoch: „Sofort, unverzüglich“, der Beginn einer Kettenreaktion an deren Ende bekanntermaßen das Ende der Deutschen „Demokratischen“ Republik de facto bereits besiegelt war – deshalb dürfen wir dieses Jahr 35 Jahre „Mauerfall“ feiern.

Für mich ist der 9. November ein Tag der Besinnung und des Erinnerns, eben ein „Schicksalstag“. Dieser symbolisiert historisch gleichzeitig die Hoffnungen der Deutschen, aber auch den direkten Weg in die Verbrechen des Dritten Reiches. Diese bis heute beschämenden Schandtaten dürfen niemals in Vergessenheit geraten.

Jedoch werden auch 86 Jahre nach den organisierten judenfeindlichen Ausschreitungen des 9. November 1938 Juden in Deutschland in aller Öffentlichkeit bedroht und angegriffen und ihre Häuser gekennzeichnet. Militante Antisemiten ziehen mit judenfeindlichen Hassparolen zu Tausenden durch die Straßen deutscher Großstädte. Dieser Jahrestag ist deshalb kein Tag für Heuchelei und Sonntagsreden!

Es sind nicht die Verbrechen der Vergangenheit, die Juden in Deutschland heute um ihre Sicherheit und um ihr Leben fürchten lassen, sondern zuerst und vor allem die Folgen einer verantwortungslosen Migrationspolitik, die aggressive Judenhasser unkontrolliert millionenfach ins Land gelassen hat und auf Kosten der Allgemeinheit alimentiert.

Wenn „Nie wieder“ nicht bloß eine bedeutungsleere Floskel sein soll, muss diese ideologiegetriebene, zerstörerische Politik beendet und dem importierten Antisemitismus der Kampf angesagt werden: Islam-Extremisten müssen konsequent ausgewiesen werden, islamistische Strukturen verboten und zerschlagen werden, ihnen die finanzielle und organisatorische Basis und das Rekrutierungspotenzial entzogen werden.